Zwischen ‚Kurzurlaub‘ und ‚Zuhause‘ – Schüler*innen planen  in der Luwi einen Rückzugsort für die Sinne.

Nach langen Wochen und Monaten im Distanzlernen freuen sich die  allermeisten Schülerinnen und Schüler darauf, ihre besten Freunde und Mitschüler in der Schule wiederzusehen. Es gibt soviel zu erzählen und Versäumtes will nachgeholt werden. – Gleichzeitig wird aber auch deutlich, dass es gerade in Pausenzeiten den Wunsch nach Ruhe und Besinnung gibt. Sei es, um für sich in Ruhe nochmal den Stoff für die bevorstehende Klassenarbeit zu wiederholen, oder einfach nur zum Abschalten und Energie tanken.

„Es gibt gar keinen richtigen Ort zum Chillen in den großen Pausen“ – „Mir ist das oft viel zu laut auf dem Schulhof.“ – “Ich habe häufig Kopfschmerzen.“

 Zusammen mit Kolleginnen der Kunstschule KunstWerk aus der Südstadt, machen sich Schüler und Schülerinnen der Luwi deshalb in den nächsten Wochen auf den Weg, den Schulhofbereich hinter der Mensa neu zu denken. Bisher ein eher unauffälliger und abseitig gelegener Ort – aber gerade darin könnte auch der Zauber für eine thematische Umgestaltung liegen.

Die WPKs ‚Kunst‘ und ‚Kreativ Atelier‘ (beide Jhg. 8) sowie der WPK ‚Kulturelle Bildung‘ (Jhg. 9) werden bis zum 8. Juli 2022 abwechselnd vor Ort in der Schule, oder aber in den Räumlichkeiten der Kunstschule KunstWerk an Ideen und später auch an Modellen für eine mögliche Neugestaltung der Grünfläche zwischen Mensa und Sporthalle arbeiten.

Erste Schritte auf dem Weg zum neuen Schulhofbereich

Gestartet wurde am 26.4.2022 zunächst ganz klassisch im Kunstraum der Luwi. Im Stuhlkreis sitzend gab es gleich zu Beginn eine ganz wichtige Regel: „Lasst der Fantasie freien Raum! Ob etwas wirklich umsetzbar ist oder nicht, wird erst viel später entschieden.“ –  Mit diesem Satz im Ohr ließen sich die folgenden Fragen dann auch schon sehr viel leichter beantworten:

„Was/Wo ist mein Lieblingsort?“

“Wie sieht er aus?“

„Warum fühle ich mich dort wohl?“

„Was verbinde/assoziiere ich mit ihm?“.

In der zweiten Doppelstunde ging es dann direkt nach draußen auf den zu gestaltenden Schulhofbereich. „Den Ort mit allen Sinnen auf sich wirken lassen“ lautete der Arbeitsauftrag. Während der Begehung, die jeder für sich allein vornehmen sollte, wurde gelauscht, geschnuppert, getastet und genau beobachtet.  Auch ungewohnte Perspektiven wurden ausprobiert. Anschließend gab es  Arbeitsmaterialien an die Hände, es wurden erste Skizzen  erstellt,  geheime Ecken entdeckt und ausgemessen, Grundrisse angefertigt und die verschiedenen Oberflächenstrukturen erfühlt und kartografiert.

Alle waren sich anschließend einig: „Nach der Doppelstunde sieht man diesen Ort mit anderen Augen“.

Im Anschluss an die 10-wöchige Projektphase werden die besten Modelle der Schülerinnen und Schüler gewählt, von einer Jury ausgezeichnet und in der Folge in die weitere Planung mit einbezogen.

Die Kunstschule KunstWerk ist offizieller Kooperationspartner der Ludwig-Windthorst-Schule im Bereich des kulturellen Schulentwicklungsprogramms „Schule:Kultur“.

(H.-J. Biging)