Die Schule geht baden – Schwimmen an der LWS

Ferienzeit bedeutet auch immer Badezeit. Damit in dieser für die Schüler oft schönsten Zeit nichts passiert, sind gute Schwimmfähigkiten unerlässlich, zumal in den letzten Monaten verstärkt in den Medien über die mangelhaften Kompetenzen von Kindern und Jugendlichen in diesem  Bereich berichtet wurde.

Von daher gibt es in der Ludwig-Windthorst-Schule ein ausgefeiltes Konzept, um dem Rechnung zu tragen. Aber nicht nur deshalb:  Schwimmen gehört einfach zu einer guten Schule dazu…

Der Bereich Schwimmen, Wasserbewältigung und Wassersport nimmt als Teil des Gesundheitskonzeptes, zu dem der Sportbereich in der Ludwig – Windthorst – Schule gezählt wird, einen breiten Raum ein. Ziel ist, dass die Kinder, wenn sie unsere Schule verlassen, sich sicher und mit Freude im, am und auf dem Wasser bewegen können.

Schwimmunterricht

Der Schwimmunterricht wird grundsätzlich nur von Lehrkräften mit den notwendigen Qualifikationen unterrichtet (DLRG-Schein, ggf. Sportförderausbildung, Lehrscheininhaber)

Alle Kinder müssen zu Beginn der fünften Klasse „Vorschwimmen“. Dadurch können wir zum einen sehen, wieviel Förderbedarf im Bereich Schwimmen besteht, aber auch welche Kinder besonders gefordert werden können, um ihnen Angebote zu unterbreiten, in denen ihre Talente besonders zur Geltung kommen können.

Die Kinder und Jugendliche (die als Quereinsteiger in Klasse 6-10 zu uns kommen) die sehr unsicher bzw. gar nicht schwimmen können oder kein Schwimmabzeichen haben, bekommen nun die Möglichkeit im Rahmen des Sportförderunterrichtes, in einem Schwimmzusatzunterricht, der parallel zum regulären Unterricht angeboten wird, ihre Kompetenzen in dem Bereich erhöhen, um in den kommenden Jahren mit ihren Klassen am regulären Schwimmunterricht teilzunehmen. Dies waren z.B. im Jahr 2016  von 124 in Klasse 5 angemeldeten Kindern 34.

In Klasse 6 haben die Schülerinnen und Schüler ein halbes Jahr Schwimmunterricht im Klassenverband. Zwei Lehrkräfte teilen sich eine Klasse. Die Aufteilung kann nach Leistungsstand, Geschlecht oder anderen Klassenspezifischen Gründen erfolgen. Ziele sind hier neben dem Erwerb der Jugendschwimmabzeichen (Bronze, Silber, Gold) die Verbesserung der Schwimmfähigkeit und Wassersicherheit, Spiele und die Verwendung verschiedenster Schwimmmittel (Flossen, Bretter,…) und erste Erfahrungen im Bereich Wasserball und synchronem Schwimmen.

In Klasse 8 haben die Schülerinnen und Schüler erneut ein halbes Jahr Schwimmunterricht im Klassenverband. Wiederum zwei Lehrkräfte teilen sich eine Klasse. Ziele sind hier erneut der Ausbau der Schwimmfähigkeit, ausdauerndes Schwimmen und die Erlernung verschiedener Schwimmarten. Zudem steht der Bereich Wasserspringen hier weitaus stärker im Vordergrund. Zusätzlich sind einige Bestandteile der Wasserrettung Unterrichtsinhalt.

Talentförderung

Neben dem regulären Schwimmunterricht und der Schwimmförderung nimmt aber auch die Talentsuche und –förderung einen breiten Raum ein. So bieten wir auch eine Schwimm- und Wasserball AG, die sich an leistungsstarke Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen wendet, an. Diese wird in Kooperation mit dem LSN (Landesschwimmverband Niedersachsen) durchgeführt. Ziel ist es hier die Schüler/innen an den Wettkampf- und Vereinssport heranzuführen und ggf. Schulmannschaften für Schulvergleichswettkämpfe vorzubereiten.

So nehmen wir z.B. regelmäßig an den dem Bundesschulwettbewerb Jugend trainiert für Olympia im Schwimmen teil und konnten hier schon häufiger mit Jungen- und Mädchenmannschaften das Landesfinale erreichen

Im Rahmen der Inklusion wurde der Wettbewerb „Jugend trainiert für Paralympics“ auch für Nichtförderschulen und Startgemeinschaften geöffnet, so dass wir uns zusammen mit der Franz-Mersi-Schule (Förderschwerpunkt Sehen) dazu entschieden haben, auch hier mit einer gemeinsamen Mannschaft anzutreten. Für die Kinder mit ihrer Einschränkung ein tolles Erlebnis, zusammen mit „Profis“ einen Wettkampf zu erleben.

Bei den zahlreichen Sportaktivitäten an unserer Schule fallen manchmal auch einzelne Schülerinnen und Schüler so positiv auf, dass wir Kontakte zwischen ihnen und Sportvereinen anbahnen. Als Beispiel hierfür sei kurz Lajos Lautenbach genannt, der in der fünften Klasse beim Vorschwimmen „entdeckt“ wurde und an einen hiesigen Wasserballverein  weiter verwiesen wurde. Der Erfolg stellte sich schnell ein: Landesmeister, Norddeutscher Meister und im letzten Jahr Deutscher Meister in Altersklasse U13. Nun der bisherige Höhepunkt: die Wahl ins Allstar-Team beim bundesweit wichtigsten Wasserballturnier seiner Altersklasse. An dieser Stelle wünschen wir herzlichen Glückwunsch und weiterhin viel Erfolg bei der Balance zwischen Leistungssport und Schule (wobei wir uns auch da in der Pflicht sehen, ihn weiterhin zu unterstützen)

Soziales Engagement

Nun haben nicht alle Schülerinnen und Schüler den Ehrgeiz sich in Wettkämpfen zu messen, legen aber doch ein großes Talent, verbunden mit sozialem Engagement an den Tag. Auch für diese Gruppe haben wir mit der Möglichkeit zum Erwerb des DLRG Rettungsscheines etwas gefunden, mit dem sie z.B. Jugendgruppen betreuen und beaufsichtigen können.

Als Kooperationspartner konnten wir den DLRG Verband Hannover stadt gewinnen, der so auch gleichzeitig erfolgreich Werbung für sich machen konnte und neue Mitglieder anwarb. Die Jugendlichen so an das gesellschaftliche Engagement, Vereine und an eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung  heranzuführen wird immer wichtiger.

Das Üben der lebensrettenden Sofortmaßnahmen

Ein weiterer Punkt der in diesen Bereich fällt, ist die alljährliche Ausrichtung des Grundschulwasserballcups durch die Ludwig-Windthorst-Schule und den LSN, bei dem bis zu 80 Kinder von bis zu 8 Grundschulen ein Turnier spielen, aber auch an verschiedenen Stationen ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen müssen. Betreut werden diese Kinder von Schülerinnen und Schülern unserer Schule die verschiedenste Aufgaben abdecken müssen (Sanitäter, Zeitnehmer, Mannschaftsbetreuer, T-Shirt-Ausgabe, Brötchen schmieren, Ansage, Protokolltisch…)

Es wurden in den letzten Jahren immer wieder Helfer und Wettkampfrichter für verschiedenste Wassersportereignisse abgestellt, wie z.B. den Nordseecup im Wasserball oder auch bei Jugend trainiert für Olympia. Ein besonderes Ereignis ist aber immer der Einsatz bei den Special Olympics, dieses ist die größte (vom IOC offiziell anerkannte) Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, an denen wir 2013 und 2016 als Kampfrichter und Helfer mitwirken durften. Den Enthusiasmus und die Lebensfreude dieser Athleten mitzuerleben, ist immer wieder ein tolles und beeindruckendes Ereignis, besonders, da man dann selbst einen Anteil an der Veranstaltung hat.

Auf dem Wasser

Bisher stand die Bewegung im Wasser im Mittelpunkt, aber auch die Bewegung auf dem Wasser kommt nicht zu kurz. Hier haben wir zwei Schwerpunkte, das ist zum einen die Surf-AG, die regelmäßig im Frühjahr bis zum Herbst auf dem nahen Maschsee stattfindet und wo die Kinder und Jugendlichen einen Surfschein erlangen können. Zum anderen unternehmen viele Klassen Kanuausflüge in Kooperation mit dem Kanuzentrum Hildesheim, wo sie mit unseren geschulten Lehrkräften auf Tour gehen.

Hinzu kommen einige Klassen die Segelfreizeiten als Klassenfahrten durchführen, sowie Aufenthalte an der See. Bedacht werden muss auch, dass bei vielen Klassenfahrten und Schulaktivitäten geschwommen wird.

Und in Zukunft?!

Auch wenn wir im Bewegungsfeld Wasser schon viel  anbieten, gibt es immer noch einige Ideen, die auf ihre Umsetzung warten. So überlegen wir gerade (vielleicht in einem Wahlpflichtkurs)  Schwimmhelfer/innen auszubilden, die den Schwimmunterricht an kooperierenden Grundschulen unterstützen könnten. Man könnte mit dem Grundschulwasserballturnier auf „Tour“ gehen, Wasserbewegungslandschaften entwickeln lassen…

Lassen wir uns überraschen, was sich in Zukunft umsetzen lässt.

(E. Wiegmann)