Brücken bauen – Moscheebesuch der 6. Klassen in der Medrese Jama´at-un Nur

Brücken bauen: So lautet das übergreifende Thema der dritten Unterrichtseinheit der 6. Klassen. Eine der Brücken, die die Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 in den letzten Wochen gebaut hatten, war die zwischen Christen und Muslimen. Gerade in einer Zeit so vieler Missverständnisse und Vorurteile, die diese Brücke in unserer Gesellschaft wackeln lässt, eine besonders wichtige außerunterrichtliche Veranstaltung.

Die fünf Säulen des Islam, Ramadan, Freitagsgebet… für unsere Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen waren diese durch die Unterrichtseinheit „Islam“  im Religionsunterricht keine unbekannten Begriffe mehr. Sogar „Mihrab“ und „Mimbar“ (Lösung siehe unten) konnte schon so manche/r unterscheiden.

Gut vorbereitet erlebten so die Kinder  eine durch und durch interessante, pädagogisch durchdachte und liebevoll gestaltete Moscheeführung  in der „Medrese Jama´at-un Nur“  in Linden. Zur Überraschung (und ein bisschen zur Enttäuschung) der Schülerinnen und Schüler ist es eine Moschee ohne Kuppel und Minarett, sondern eine mit modern und schlicht gestalteten Räumlichkeiten. Diese wurden, nachdem alle – wie ungewohnt! – ihre Schuhe im Eingang sorgsam in Regalen verstaut hatten, auf besockten Füßen neugierig inspiziert. Zur großen Freude der Mädchen und Jungen durfte man auf den mit weichen Teppichen ausgelegten Böden auch herumtollen. Auch war es erlaubt sämtliche Gegenstände anzufassen und sogar die typischen Kleidungsstücke des Imam anzuprobieren. 

Nach einer Einführung durfte man selbständig und mit einem Arbeitsblatt versorgt eine gute Stunde lang alles, was es in der Moschee zu entdecken gab, erkunden. Nach dieser Entdeckungsreise machten es sich alle auf den Sitzkissen bequem und die Kinder konnten sowohl ihre Ergebnisse vorstellen als auch von Frau Tugrul ihre vielen Fragen beantwortet bekommen. Dabei wurden Unterschiede zwischen Christentum und Islam deutlich, aber es kam auch immer wieder Verbindendes zur Sprache, sodass dieser Moscheebesuch sicherlich zu einem respektvollen und toleranten Umgang mit Muslimen sowie insgesamt anderen Religionen und Kulturen beigetragen hat.

Zum Abschluss gab es eine liebevoll verpackte Süßigkeit für jede/n mit der Aufschrift: „Schön, dass du da bist!“

Ja, schön, dass wir da waren – schön, dass wir wieder über diese Brücke gehen durften! Gerne nächstes Jahr mit den dann 6. Klassen wieder!

Lösung: Mihrab: Gebetsnische

Mimbar: Kanzel


(B. Holle-Efing)