„Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen“, schrieb schon der deutsche Dichter Matthias Claudius. Eine ähnliche Erfahrung machten über 20 Kolleginnen und Kollegen der LWS, die über das lange Wochenende vom 28. April bis zum 1. Mai ihren ehemaligen Schulseelsorger Bruder Matthias in Stuttgart besuchten. Es gibt viel zu erzählen und zu berichten…
Zur Erinnerung: Es ist vier Jahre her, als Bruder Matthias die Ludwig-Windthorst-Schule verließ, um zu einer Niederlassung des Ordens der Salesianer nach Stuttgart zu gehen. Ihm folgten Pater Elmar und Pater Harald. In den Jahren der Salesianer entstand die Tradition, an den freien Tagen eine Tour in eine Einrichtung der Salesianer zu unternehmen: Bisher wurden Benediktbeuern, Würzburg, Jünkerath und Berlin besucht. Das jeweilige Programm setzte sich aus kulturellen Punkten und Einblicken in die Pastoral..
So war es denn auch in Stuttgart:
- Bruder Matthias arbeitet im Jugendpastoralem Zentrum Stuttgart mit und setzt dort Impulse: Firmkatechese, Mitarbeit in Schulen und offener Jugendarbeit. Sehr ansprechend war auch das Haus der Katholischen Kirche Stuttgart, wo im Rahmen der Citypastoral versucht wird, die Menschen in der Großstadt anzusprechen. Station machte die Grupe auch am Bahnhof, um sich über das Bahnprojekt Stuttgart-Ulm (bekannt unter dem Stichwort „Stuttgart 21“) zu informieren.
- ähnlich wie die Rivalität zwischen Braunschweig und Hannover gibt es Vergleichbares auch in Stuttgart bzw. Esslingen und Bad Cannstadt In Esslingen erfuhr die Gruppe auch von dem Mathematiker Michael Stifel: Mit seiner „Wortrechnung“ analysierte er die Offenbarung des Johannes und kam zu dem Schluss, der Tag des Jüngsten Gerichts sei der 19. Oktober 1533. An besagtem Tag versammelt er seine Gemeinde um sich. Doch der Weltuntergang bleibt aus und Stifel wird durch Gesandte des Kurfürsten in Schutzhaft genommen. Dieses Missgeschick brachte Michael Stifel sogar eine eigene Redewendung ein: „einen Stiefel rechnen“ in der Bedeutung von „sich irren“. Die mitgereisten Mathematiklehrer erfuhren, dass Stifel eine Vorgehensweise bei der Lösung einer quadratischen Gleichung entwickelt hatte (und wurden damit noch einmal an die bevorstehenden Abschlussarbeiten ihrer Schüler in Mathematik erinnert)
- sehr beeindruckend das Altarbild in der Gemeinde Hedwig , eine Gemeinde, die ähnlich wie Gemeinden in Hannover auch versucht, neue Wege zu gehen
- verwirrend im ersten Moment junge Leute in Lederhose und Dirndl, die dann aber für Aufklärung sorgten. Vergleichbar mit dem Münchener Oktoberfest ist es Europas größtes Frühlingsfest (so steht es zumindest auf den Plakaten) Wasen, und dazu zieht man sich eben „zünftig“ an.
Es blieb aber auch Zeit für gemeinsame Ausflüge, Gespräche und Unternehmungen. Für Pater Harald war es eine seiner letzten Aktionen an der LWS. Zum Sommer verlassen die Salesianer Hannover, und Pater Harald wird nach Chemnitz gehen. Die ersten Planungen für eine Reise dorthin werden aber bereits angedacht…..
(S. Heinemann)