Am 4. Mai veranstaltete unsere Klasse 9d im Rahmen des Geschichts- und Politikunterrichts einen Projekttag zum Thema „Rechtsextremismus“. Dieser sollte bewusst außerhalb des Schulgeländes stattfinden und führte uns in das „Antikriegshaus Sievershausen“ im gleichnamigen Lehrter Ortsteil. Beim „Antikriegshaus“ handelt es sich um eine Einrichtung, die seit den 1960er in christlich inspirierter freier Trägerschaft („Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und Friedensarbeit“) existiert und sich seit dem als Veranstaltungszentrum mit einem vielfältigen historischen, politischen und kulturellen Programm etabliert hat.
Zusätzlich zu dieser globalen Friedensarbeit werden dort auch Projekttage und Workshops zu aktuellen und jugendnahen Themen angeboten. Der Friedenspädagoge Maik Bischoff führte uns durch den Tag. Er zeigte klar die Ideologie der Ungleichwertigkeit auf und informierte umfassend und eindringlich über Hintergründe, Gefahren und Indoktrinationsversuche von Rechtsextremisten. Dabei wurde ein besonderer Schwerpunkt darauf gelegt, dass sich unsere Jugendlichen selbstständig und interaktiv mit der Problematik beschäftigen, um so ein eigenes Gefahrenbewusstsein zu schaffen und ihre „Immunität“ gegen menschenverachtende Ideologien zu stärken. Dazu verschaffte sich die 9d einen Überblick über die verschiedenen Ausrichtungen der rechten Szene, entschlüsselten Neonazi-Codes (z.B. auf Kleidung, Musik-CDs, Graffitis etc.) und erlernten Argumentationshilfen im Umgang mit rechtsradikaler Propaganda. Dabei gab es nicht selten einen Aha-Effekt und sowohl die Klasse als auch die begleitenden Lehrer lernten einiges (erschreckend) Neues.
Nach einem sehr informativen und kurzweiligen Tag verließen alle Teilnehmer mit neuen Erkenntnissen und „gestärkten Abwehrkräften“ das Antikriegshaus. Viele der Schülerinnen und Schüler bekundeten direkt ihr Interesse an weiteren Workshops und Projekttagen zum Thema.
(K. Große und K. Nolte)