Seit Beginn des Schuljahres ist Pater Elmar Koch Schulseelsorger der LWS. Die Pressestelle der „Katholischen Region Hannover“ hat jetzt ein Portrait vom ihm verfasst, dass wir nicht vorenthalten wollen:
Pater Elmar hat heute sein „Dienstkreuz“ um. Für das Foto. Ansonsten gehört dieses Symbol an seinen Arbeitsplatz in der Ludwig-Windthorst-Schule. Im Alltag macht der 47-Jährige durch kein äußeres Zeichen deutlich, dass er ein Gelübde für den Rest seines Lebens abgelegt hat: Armut, Keuschheit und Gehorsam. Darüber mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen muss sich anfühlen wie ein Sprung ins kalte Wasser. Doch genau das tut der neue Schulseelsorger an der katholischen Haupt- und Realschule in der Südstadt derzeit: Mit jeder Klasse feiert er einen Gottesdienst, und er kommt in den Unterricht und stellt seinen Lebensweg vor. Fast die Hälfte davon, 23 Jahre, hat Pater Elmar Koch jetzt im Orden der Salesianer Don Boscos verbracht – zuletzt als Stadtjugendseelsorger in Stuttgart.
„Ich mache Jugendarbeit, seit ich 15 bin“, erzählt er. „Das steht an erster Stelle in meinem Leben. Bei den Salesianern bin ich frei dafür.“ Und eine Beziehung? Familie? „Diese Themen sind für mich nicht abgehakt. Der Gedanke kommt immer wieder“, erzählt er den Jugendlichen offen. Und er erklärt, dass in einem Orden schon eine andere Verbindlichkeit herrschen muss als an einem normalen Arbeitsplatz: „Wenn es bei uns Konflikte gibt, kann man niemandem eine Abmahnung schicken oder ihn rausschmeißen. Wir sind eine Lebensgemeinschaft. Es geht bei uns aber nicht um einen militärischen Gehorsam, sondern darum, gemeinsam auf Gott zu hören. “Trotzdem gefällt ihm der Begriff „Priester-WG“ eigentlich besser als „Kloster“. Pater Elmar lebt mit vier Mitbrüdern in der Gemeinde St. Augustinus in Ricklingen. Pater Jochen Aretz, der Leiter der Gemeinschaft und Pfarrer der Gemeinde, zu der auch die Kirche St. Johannes Bosco in Hemmingen gehört, hatte sich dringend Verstärkung von einem Priester gewünscht. „In unserem Orden kommt es häufig vor, dass wir nach etwa sieben Jahren den Standort wechseln“, erzählt Pater Elmar. So tauschte er Arbeitsplatz und Lebensumfeld mit Bruder Matthias Bogoslawski, der nach Stuttgart wechselte.
Pater Elmar feiert in der Gemeinde auch Gottesdienste und spendet die Sakramente. Er sucht nach Wegen, junge Menschen mit Gott in Verbindung zu bringen. „Viel Musik, wenig Text, die Jugendlichen sich selbst ausdrücken lassen“, weiß er aus Erfahrung. Unter dem Motto „Let’s pray“ stellt er in St. Augustinus jungen Menschen alte und neue Formen des Gebetes vor. Viele der Schüler an der Ludwig-Windthorst-Schule, weiß er allerdings, haben gar keinen Kontakt mehr zu einer Kirchengemeinde. Gemeinsam mit Dekanatsjugendseelsorger Timm Keßler macht er daher ein neues Angebot: Zehn Schülerinnen und Schüler bereiten sich gemeinsam auf die Firmung im katholischen Jugendzentrum Tabor vor. „Die Firmung ist nicht in erster Linie ein Rekrutierungsprogramm für die Gemeinden“, stellt er klar. „Erstmal geht es darum, die Jugendlichen mit dem Geist Gottes zusammen zu bringen.“