Eltern auf Probe an der Ludwig-Windthorst-Schule

Die Schüler der Ludwig-Windthorst-Schule hatten bisher schon die Möglichkeit, Berufe auszuprobieren, Praktika in Betrieben und Einrichtungen zu absolvieren, bevor sie sich für eine Ausbildung entscheiden. Etwas ungewöhnlicher ist das Projekt „Eltern auf Probe“

Eltern sein – das kann doch jeder!? Oder? Um dieses zu erproben, wird in drei Klassen das Projekt „Eltern auf Probe“ durchgeführt. Es geht darum, Aufgaben der Elternschaft den Jugendlichen nahe zu bringen, mit ihnen zu diesen Themen zu arbeiten und ihnen eine verantwortungsvolle Entscheidung vor dem Entstehen einer Schwangerschaft zu ermöglichen.

Dabei kann man eigene Zukunftsperspektiven nur entwickeln, wenn man eine Vorstellung davon hat, welche Anforderungen und Änderungen getroffene Entscheidungen mit sich bringen. Kinderversorgung und Erziehung gehören zu den grundlegenden und verantwortungsvollsten gesellschaftlichen Aufgaben. Dabei werden gute elterliche und soziale Kompetenzen als selbstverständlich und natürlich gegeben vorausgesetzt.

Ein Baby macht viel Freude – aber es verändert das Leben, erfordert viel Zuwendung, Zeit und auch Wissen. Einiges davon lernen die Jugendlichen während dieses Projektes.

Drei Tage und zwei Nächte können sie erleben, was es bedeutet, rund um die Uhr verantwortlich für ein „eigenes Baby“, den Babysimulator, zu sein. Diese Babysimulatoren sind mit einer empfindlichen Computertechnik ausgestattet und

Geben realistisch den Tagesablauf eines 4-6 Wochen alten Säuglings wieder. Er muss gefüttert, gewickelt und beruhigt werden. Er gibt glückliche, zufriedene Laute von sich, schläft und schreit. Er reagiert auf gute Versorgung, falsche Positionierung, fehlende Unterstützung beim empfindlichen Nacken, grobe Behandlung und Gewalt. Mit Hilfe von Sensoren wird die Behandlung des Babysimulators gespeichert, sodass eine realistische Auswertung am Ende des Projektes möglich ist. Je 10 Schülerinnen und Schüler nehmen das „Baby“ mit nach Hause, versorgen, pflegen es, finden heraus, warum es schreit und nehmen es im Kinderwagen oder Tragetuch mit, wenn sie unterwegs sind. Die Jugendlichen erhalten für die Dauer des Projektes ein nicht abnehmbares Armband, anhand dessen „ihr Baby“ sie erkennt.

Während des Projektes findet sowohl der reguläre Unterricht statt, als auch die Bearbeitung begleitender Themen wie beispielsweise Partnerschaft und Familie, Babyversorgung und Ernährung. So kann es denn passieren, dass mitten während der Klassenarbeit ein Baby schreit…

Link zum Artikel der HAZ über unser Projekt: Hier klicken!

Link zum Artikel des Kirchenbote über das Projekt: Hier klicken!

(S. Heinemann)

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