Der Kilimandscharo, die Serengeti, Sansibar: Die touristischen Highlights Tansanias prägen das Afrikabild vieler. Doch Tansania gehört auch zu den ärmsten Ländern der Welt. Von seiner Arbeit in dem ostafrikanischen Land berichtet Pfarrer Anthony Makunde bei seinem Besuch im Rahmen des Sonntags zur Weltmission in der Ludwig-Windthorst-Schule in Hannover.
Der tansanische Pfarrer Anthony Makunde aus Mbeya ist ein entschiedener Verfechter „Kleiner Christ¬licher Gemeinschaften“ (KCG). Eine KCG be¬steht in Tansania aus acht bis zwölf Familien, die gemeinsam ihren Glauben an Jesus Christus leben. Bereits seit den 1970er-Jahren gibt es KCG in dem ostafrikanischen Land. „Sie sind der Mittelpunkt aller Aktivitäten in der Pfarrgemeinde“, erklärt Makunde, der in seiner 19 Außenstationen umfassenden Gemeinde froh ist um die Mitarbeit der Katechisten und KCG-Leiter. Neben der Gestaltung geistlichen Lebens in der Nachbarschaft ist die KCG auch ein Ort, um ganz konkrete Hilfe zu organisieren, z. B. bei Krankheit oder Hunger.
In Tansania leben 130 verschiedene Volksgruppen mit ihren unterschiedlichen Traditionen und Religionen. 30 bis 40 Prozent der Einwohner sind Christen. Ähnliche Schätzungen gelten für die Muslime. Darüber hinaus gibt es Anhänger traditioneller Religionen. Auf Sansibar gehören etwa 98 Prozent der Bewohner dem Islam an. Die Christen sind dort nur eine kleine Gruppe.
In letzter Zeit haben auf Sansibar die traditionell toleranten Beziehungen zwischen Christen und Muslimen gelitten. Radikale Islamisten verübten Anschläge auf Christen und auf moderate Muslime.
Trotz aller Schwierigkeiten engagiert sich die katholische Kirche Tansanias mit ihren rund 14 Millionen Mitgliedern stark in zahlreichen sozialen und seelsorglichen Initiativen. Sie betreibt Gesundheitszentren und unterhält viele der besten Schulen im Land, die auch von Angehörigen anderer Religionen besucht werden. So trägt die Kirche maßgeblich zu einer friedlichen Zukunft Tansanias bei.