Religiöse Vielfalt in Hannover

Welche Bedeutung hat der achtfache Pfad im Leben der Buddhisten? Welche Bedeutung haben Mandalas? Ist der Buddhismus eine Religion oder eine Philosophie?

Das sind nur einige der Fragen die die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10d bei ihrem Besuch am 11. Juni im Tibetzentrum hatten.

Das Tibet-Zentrum wurde 2006 gegründet. Das Ziel besteht darin den Tibetischen Buddhismus zu unterrichten und zu praktizieren. Es werden verschieden Studienlehrgänge, Praxisgruppen, Vorträge, Workshops und kulturelle Veranstaltungen zum Tibetischen Buddhismus und zur Kultur Tibets angeboten. Das Zentrum setzt sich für den interreligiösen Dialog ein und hat eine buddhistisch orientierte Kinderkrippe gegründet.

Die Klasse wurde sehr freundlich von der Vorsitzenden des Vereins Frau Myriam Abdel-Rahman Sherif empfangen. Sie hat uns das Wichtigste zum Tibet-Zentrum erklärt. Anschließend wurde uns der Tempel gezeigt und ausführlich erklärt.

Nach diesem beindruckendem Besuch machten wir uns auf den Weg in die Neustadt, wo ein ausführlicher Stadtrundgang zur religiösen Vielfalt in Hannover startete.

Frau Annedore Beelte-Altwig vom Haus der Religionen führte uns an der Roten Reihe entlang, die auch als „Straße der Toleranz“ bekannt ist.

Die Synagoge stand hier in einer Straßenfront mit der evangelisch-reformierten Kirche, der evangelisch-lutherischen Neustädter Hof- und Stadtkirche und der katholischen St. Clemenskirche. Die Reichspogromnacht am 9. November 1938 bereitete diesem Miteinander ein brutales Ende: Die Synagoge brannte völlig aus, 27 Wohnungen und 94 Geschäfte jüdischer Inhaber wurden verwüstet.

Doch heute gibt es wieder über 5000 Bürgerinnen und Bürger mit jüdischem Glauben und eine reges Gemeindeleben.

Den Abschluss bildete das Steintorviertel, dort hat sich seit einigen Jahrzehnten eine kulturell vielfältige Szene mit mehreren Moscheegemeinden entwickelt. Neu für uns war, dass die ersten Moslems bereits im 17. Jahrhundert in unsere Stadt kamen.

So haben wir bei diesem Stadtspaziergang viel Neues über die Geschichte und Gegenwart der drei Religionen Judentum, Christentum und Islam unserer Heimatstadt erfahren.

(K. Nolte)