Wir, die Schüler*innen der Klasse 10.2, waren mit Frau Becker (Henna & Tara natürlich auch mit dabei als seelische Unterstützung) und Herrn Schmidt vom 08.11-19.11.2021 auf Klassenfahrt in der Nähe von Unterlüß. Wir waren in besonderer Mission unterwegs. Arbeiten gegen den Klimawandel. Eine Mischung aus Betriebspraktikum und Klassenfahrt. 11 Tage Seite an Seite im Einsatz mit denjenigen, die draußen im Wald dafür arbeiten, dass der Wald gesund bleibt/wird und trotzdem aber auch wirtschaftlich nutzbar ist.
Jeden Morgen hieß es früh aufstehen (6:00 Uhr), um den Forstwirten dort vormittags ab 7.00 Uhr bei der Arbeit zu helfen. An manchen Nachmittagen gab es dann coole Programme, oder einfach nur Freizeit, die durften wir dann frei gestalten. Wenn wir nach Unterlüß fahren wollten, mussten wir immer zu dritt fahren, falls etwas passieren sollte. Spätestens um 17 Uhr sollten wir aber zurück sein, da es dann dort im Wald so dunkel ist, dass es schnell ungemütlich werden kann. Abendbrot gab es dann meist um 19.00 Uhr.
Unsere Expedition begann damit, dass wir uns alle am 08.11.2021 am Hauptbahnhof in Hannover getroffen haben. Mit dem Zug sind wir dann nach Unterlüß gefahren. Dort wurden unsere Koffer vom Förster mit VW Bus und Anhänger eingesammelt und ins WPZ (Waldpädagogikzentrum) gebracht. Wir sind dann zunächst zum 200m entfernten Forstamt gegangen. Von dort aus ging es mit unseren Fahrrädern, die 2 Tage zuvor dort mit einem LKW abgeliefert wurden, zum WPZ.
Endlich dort angekommen, wurden wir in unsere Zimmer eingeteilt, anschließend gab es leckere Käse-Lauch Hackfleischsuppe. Gut gefüttert hatten wir dann 1 Stunde Zeit unsere Koffer auszupacken und unsere Betten zu beziehen, bis zur Infoveranstaltung zu den nächsten 11 Tagen. …
Die Klasse wurde in 3 Arbeitsgruppen eingeteilt, die in den 11 Arbeitstagen jeweils mit 3 Forstwirten morgens zum Arbeiten in den Wald rausfuhren. Meist wechselten die Arbeiten täglich oder aber spätestens nach 2 Tagen, dann kam die Gruppe zu einem anderen Vorarbeiter. Während die Gruppen im Wald neue Erfahrungen (Douglasien und Kiefern & Fichten unterscheiden, Bäume fällen lernen, …) sammelten, ging es 3 Schüler*innen täglich im Haus ähnlich. Aus jeder Arbeitsgruppe musste jeden Tag ein/e andere/r Schüler*in im Haus bleiben, um den Hausdienst zu machen. Dazu gehörte unter anderem: Tisch decken, Aufräumen, Fegen, Duschen und Toiletten putzen, … Für viele ebenfalls ganz neue Erfahrungen, da sie das bisher noch nie Zuhause machen mussten. 😉
Um 13 Uhr gab es dann immer ein sehr leckeres Mittagessen, wie zum Beispiel Kürbissuppe, Gyros, Currywurst/Pommes, Burger, Lasagne, Chili con Carne…. Fast jeden Abend haben wir dann Lagerfeuer gemacht und/oder Gesellschaftsspiele gespielt.
Auf unserer speziellen Expedition ins niedersächsische Outback haben wir -zusätzlich zu den schönen Einblicken in die Arbeit der Forstwirte- auch noch ganz besondere andere Erfahrungen gesammelt…
Was passiert, wenn:
- man ein nasses Brötchen in einen Toaster steckt und den Toaster anschaltet? … Sicherung raus! Ganzes Haus schlagartig beim Abendbrot dunkel! Sicherungskasten im Keller, Tür abgeschlossen, wir haben keinen Schlüssel…. Großes Theater, bis jemand erreicht werden konnte, der es wieder Licht werden lässt J
- man sich einen dicken Stamm auf den Fuß schmeißt? …. AUA
- man aus Bockigkeit 1,5 Stunden draußen mit offener Jacke rumsitzt ohne zu arbeiten/ sich zu bewegen? …. Fette Erkältung … man steckt fast die halbe Klasse anschließend an…
- man im Sommeroutfit bei ca. 10 Grad Außentemperatur draußen rumläuft? … Fette Erkältung!
- man nicht darauf hört, dass man nicht an ein Auto gehen soll, in dem ein wütender Dackel sitzt, wenn der Besitzer nicht dabei ist? 😉 …. Dackel SEEEEHR wütend 😉
- Wildschweine in der Nähe sind ….. es riecht nach MAGGI!
- man abends Licht anhat und das Fenster auf ist …. WESPEN im Zimmer, die ein warmes Plätzchen suchen 😉
- man nicht richtig die Fahrradschaltung bedient …. Kette fliegt ab 😉
Grob gesagt, nichts Gutes – Solche Sachen sollte man generell vermeiden 😉
Wir wissen das jetzt alles…… 😉
Die Arbeiten, die allen am meisten Spaß gemacht haben, hatten eigentlich immer etwas mit sägen, hämmern, bohren und körperlicher Anstrengung zu tun. 😉 Bei Hinrich an den Ansitzböcken wollten alle unbedingt arbeiten und haben hier teilweise ungeahnte Fähigkeiten und Talente an sich entdeckt. Der ein oder andere musste dann aber auch feststellen, dass kleine Fehler beim Abmessen große Wirkung im Gesamtergebnis haben.
Beeindruckend war auch das mobile Sägewerk. Die Maschine war ungefähr 7m lang und ca. 1,5 m breit. Der Wert einer Sägewerkmaschine beträgt laut unserem Forstwirt Wolfgang ca. 50.000 €. Das mobile Sägewerk dient zur Verarbeitung eines Baumstamms zu Brettern oder Balken, direkt vor Ort. Man muss die Stämme und Bretter dann nicht mehr hin und her transportieren, sondern nur das Sägewerk. Die vorhandenen Baumstämme haben wir in guter Arbeitsteilung zu Brettern verarbeitet. Wir haben viele Bretter damit erstellen können. Man kann sagen, dass wir an dem Tag sehr viel Arbeit geschafft haben.
Was in der Summe am wenigsten Freude gemacht hat, war das elende Laubhaken, aber auch das muss nun einmal sein, hilft nix! Vorteil beim Laubhaken, der volle Hänger, in den man sich einfach mit Schwung reinplumpsen lassen kann. DAS macht definitiv Spaß!
Das Nachmittagsprogramm, das das Haus Siedenholz uns angeboten hat, war:
– Bushcraft (Survivaltraining)
– Bogenschießen (mit dem Langbogen)
– Nachtwanderung
– Geocaching
– Schnitzeljagd
– Orientierungswanderung mit Karte und Kompass
Das persönliche Highlight vieler Schüler*innen war die Nachtwanderung mit der Klasse, da keine Lichtquelle erlaubt war und der Wald in Siedenholz WIRKLICH stockdunkel ist, da 0,0 weitere Lichtquellen, wie Straßenlaternen oder ähnliches etwas Licht spenden.
Die vielen Aktivitäten und die lange Zeit eng zusammen, das ganze Haus und das Gelände für uns alleine als Klasse zu haben, haben unsere Klassengemeinschaft gestärkt. Die Aktionen wie Nachtwanderung oder das Geocaching haben das noch ganz besonders unterstützt, denn bei diesen Aktionen mussten wir lernen uns ohne Handy und ohne Licht zurechtzufinden, uns aufeinander zu verlassen/als Team zu funktionieren. Das Einzige, was etwas gestört hat, war das frühe Aufstehen. Irgendwie war die Klassenfahrt ja eine Art ,,Ferien“ und man ist einfach nicht dran gewöhnt in den Ferien früh auszustehen. Allerdings hat man das auch vergessen, wenn man alle anderen schönen Dinge erlebt hat. Alle haben sich untereinander näher kennengelernt und viele neue Erfahrungen gesammelt. Alles in Allem war die Klassenfahrt sehr gut und man kann jedem nur raten dieses Abenteuer auch mal zu wagen! Wir würden es fast alle gerne wieder machen! Am Anfang dachten viele, dass die Klassenfahrt nicht so toll wird, weil wir uns bei der Vorstellung im Wald arbeiten zu müssen schon gegruselt haben, doch es war alles andere als schlecht. Auch, wenn das Arbeiten im Wald anstrengend war, irgendwie Spaß gemacht hat es doch!
Kurz gesagt, alle haben viel dazugelernt und als Gruppe zusammengefunden, unsere Klasse ist jetzt ein deutlich besseres Team.
Wir haben uns auf das Abenteuer „Jugendwaldeinsatz“ eingelassen und viel GEWONNEN!
Eure 10.2