„Was haben unsere Handys mit dem Krieg im Kongo zu tun?“

Im Rahmen der „Woche der Goldhandys“  hat am 5. und 6. November der missio-Truck auf unserem Schulhof Halt gemacht.  Unsere Schülerinnen und Schüler nahmen an beiden Tagen an Workshops zum Thema „Flucht aus dem Kongo“ teil.

„Der Kongo ist das rohstoffreichste Land der Welt. Gleichzeitig gehört die Bevölkerung zu den ärmsten weltweit“, berichtete der missio-Referent Christian Ndala unseren Schülerinnen und Schülern.

Ohne den Rohstoff Coltan würden kein Smartphone und auch kaum ein anderes modernes elektronisches Gerät funktionieren. Etwa 10 Prozent der für die Handyproduktion benötigten Rohstoffe stammen aus der Demokratischen Republik Kongo.

„Die Geschichte des Kongos ist eine Ausbeutungsgeschichte. Kautschuk, Elfenbein, und heute eben Coltan. Der Krieg, der im Kongo wütet, ist keineswegs ein ethnischer Krieg, sondern ein organisierter Wirtschaftskrieg“, schilderte Christian Ndala.

Dieser Bürgerkrieg führt zu katastrophalen Lebensbedingungen für die Bevölkerung, vielen Menschen bleibt nur die Flucht.

Die Schülerinnen und Schüler konnten während eines multimedialen Rundgangs durch den Truck exemplarisch Biografien von Frauen und Männern kennenlernen. In einer Art Rollenspiel galt es, Entscheidungen aus der Sicht der Betroffenen zu treffen und die damit verbundenen Konsequenzen „mitzuerleben“. So erfuhren sie in einzelnen Kabinen einiges über die Fluchtursachen, das weitere Schicksal und die Optionen, die „ihre“ Person hat. Im Anschluss zeigten sich viele Schülerinnen und Schüler sichtlich bewegt.

In unserer Schule sammeln wir ganzjährig alte Handys. In dieser Aktionswoche wollten wir noch einmal einen besonderen Blick auf die Problematik richten.

Die von uns für missio gesammelten Handys werden teils weiterverwendet, teils werden ihre Rohstoffe – wie Gold, Silber, Kupfer – recycelt.

Der Erlös von fünfzig Cent bis zu einem Euro je Handy fließt in missio-Hilfsprojekte im Kongo.

(K. Nolte)