Schöpfungszeit – Zeit der Verantwortung

Wenn der Sommer geht, ist es Zeit für die Ernte. Zeit, Danke zu sagen für das, was uns die Schöpfung schenkt, aber uns auch der Verantwortung für sie bewusst zu werden – darauf weist unsere Eingangswand hin.

Vom 1. September bis zum 4. Oktober, dem Gedenktag des Franz von Assisi, des Schutzheiligen von Tieren und Natur, rufen Kirchen unterschiedlicher Konfessionen gemeinsam zur jährlichen Schöpfungszeit auf, deren Thema in diesem Jahr „Lass jubeln alle Bäume des Waldes“ lautet.

Die Erhaltung unserer Schöpfung steht auch im Mittelpunkt der Fairen Woche. Bereits zum zweiten Mal steht die Faire Woche unter dem Motto „Fair. Und kein Grad mehr!“ – Eine Forderung, die uns alle zum Handeln auffordert und dazu anhält, Verantwortung für uns und für andere zu übernehmen. 

Gerade im Globalen Süden zeigen sich die direkten Folgen des Klimawandels. Ernten fallen aus. Ganze Regionen werden unbewohnbar, weil seit Jahren kein Regen gefallen ist. Kinder und Jugendliche werden nicht mehr in ihrer Heimat leben können, weil der steigende Meeresspiegel ihr Zuhause überflutet. Andere müssen Hunger fürchten, weil die Hitze ihre Lebensgrundlage verbrennt. 

Aber auch im Globalen Norden zeigen sich Folgen der Veränderungen. Hohe Schäden durch Extremwetterereignisse, Krankheiten und Tiere aus tropischen Regionen werden heimisch und belasten das Ökosystem, Mensch und Tier. Auch soziale Herausforderungen nehmen zu. Jedes Grad mehr ist unfair. 

Guter Gott, jeden Tag stehen wir vor deiner Schöpfung.
Wir sehen die Felder und Wälder,
die Weiten des Himmels und der Meere,
Guter Gott, jeden Tag stehen wir vor dir als unserem Schöpfer.
Wir vertrauen auf deine Güte und hoffen auf deine Nähe.
Schenke uns den Mut, für deine gute Schöpfung einzutreten und die Kraft, die Sorgen unserer Nächsten zu teilen.
Lass uns und der ganzen Welt deine Gnade zuteilwerden
und führe uns zusammen als deine Schöpfung.
Amen

(K. Nolte)