Unter der Überschrift „Gegen das Vergessen“ berichtete Rüdiger Wala am 29.Mai 2019 in der Kirchenzeitung über das Projekt unserer Schule:
„Hartnäckig ist er – der Dreck. Vor allem in der Eingravierung. Jenny Cosic-Anicenko und Isabel Serrano Rezig sitzen mitten auf dem Fußweg in der Südstadt von Hannover. Sie polieren in die Steinplatten eingelassene Gedenkplaketten. „Stolpersteine“ heißen sie und sie erinnern an durch die Nationalsozialisten ermordete Jüdinnen und Juden. Die beiden Schülerinnen der Ludwig-Windthorst-Schule gehören zu einem insgesamt acht-köpfigen Team, das während der 72-Stunden-Aktion unter anderem diese Stolpersteine reinigt. „Die Erinnerung daran, was passiert ist, ist so wichtig“, meint Isabel, 16 Jahre alt und Schülerin der Klasse 9.5. Sie und ihre Mitschülerin Jenny sehen mit Sorge auf die sich verändernden politischen Verhältnisse in Deutschland und Europa: Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit werden immer offensichtlicher. „Es ist doch nicht zu begreifen, dass Menschen umgebracht werden, nur weil sie einer anderen Religion angehören“, sagt die 15-jährige Jenny. Das LuWi-Team hat aber nicht nur die Steine gereinigt. Jede Schülerin setzte sich intensiv mit der Biografie eines Verfolgten und deren Familie auseinander und erstellte einen Gedenkrahmen. Allein in Hannover wurden 1930 Jüdinnen und Juden deportiert und ermordet. Für jedes Opfer fädelten die Schülerinnen eine Perle als Träne auf insgesamt zwölf Fäden – in Anlehnung an die zwölf Stämme Israels. Diese Arbeit, verbunden mit einer Dokumentation, wird demnächst im [ka:punkt], dem Treffpunkt der katholischen Kirche in der Innenstadt von Hannover, und der Basilika St. Clemens zu sehen sein.“
(K. Nolte)