Aufklärung im Klärwerk

Eine Exkursion im naturwissenschaftlichen Kontext führte die Neigungsklasse Technik am 19. September ins hannöversche Klärwerk in Herrenhausen.

Der Erfinder von Paul Pümpel, Herr Lemke persönlich, hat in einer höchst interessanten, zweistündigen Führung der Schülerschaft der 6.5 den Betrieb des Klärwerks Herrenhausen bzw. den Weg des Abwassers (mechanische und biologische Reinigung, Klärschlammverwertung und die Energiegewinnung) vor Ort an den entsprechenden Becken erklärt. Der wichtigste Sicherheitshinweis des Tages lautete: „Bitte nichts anfassen!“ Letztendlich lauern gerade an diesem Ort unzählige Bakterien. Bakterien sind aber gut, weil sie den Schlamm (u.a. aus Fäkalien bestehend) fressen und somit für die Entstehung von sauberem Trinkwasser verantwortlich sind. Wer hätte das gedacht. Nicht schlecht haben wir gestaunt, als uns gesagt wurde, dass chemische Rohrreiniger/Abflussreiniger, die bei vielen Familien als alltägliche Haushaltshilfe im Einsatz sind, eben diese guten Bakterien töten und dadurch die Minimierung der Schlammproduktion gefährden. Nun wissen wir, was man außer Tabakwaren auf seine persönliche Blacklist setzen sollte, um dem reibungslosen Ablauf des Klärungssystems zugunsten unserer Umwelt nicht im Wege zu stehen. Was landet in den hannöverschen Haushalten fälschlicherweise in der Toilette?

Wenn wir die folgenden Artikel nicht live in einer Vitrine im Vortragsraum des Zentralgebäudes gesehen hätten, dann würden wir das nicht glauben. U.a. haben wir Kreditkarten, ein Gebiss mit Goldresten, Hygieneartikel, Zigarettenstummel, Kondome und massenweise Q-Tips gezeigt bekommen. Was wir aber extrem schockierend fanden, dass es nicht unüblich sei, dass verstorbene Haustiere als auch menschliche Totgeburten ihren Weg durch die Abwasserkanalisation finden. Dies stimmte uns sehr nachdenklich und traurig.

Das Klärwerk Herrenhausen zaubert für jede(n) MitbürgerIn 132 Liter Trinkwasser für den täglichen (!) Wasserverbrauch. Eine weitere Tatsache, die uns aufgrund dieser Möglichkeit freudig aber auch aufgrund des recht hohen Verbrauchs nachdenklich stimmen sollte. Der Besuch war sehr effektiv, da wir unser tägliches Handeln im Sinne der Umwelt reflektieren werden.

(P. Stacha)

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